Liebes Tagebuch,
der Barbiefilm erhitzt die Gemüter. Auch der Film mit der Bombe erhitzt die Gemüter, aber aus anderen Gründen. Der alte Mann mit den toten Augen, den poetischen Gedanken und der zerlaufenen Schminke im Gesicht verbietet den Frauen, öffentlich über ihre Erlebnisse zu sprechen.
Jemand fühlt etwas. Er will nichts fühlen. Ein Vergnügungspark entsteht.
Jemand fühlt etwas. Es kommt ungelegen. Ein Panzer wird gebaut.
Jemand fühlt etwas. Eine Erinnerung gesellt sich hinzu. Der Kopf füllt sich. Man mietet eine Lagerhalle, um die Leichen nicht immer im Keller stapeln zu müssen.
Die Amerikaner haben eine … wie drücke ich mich jetzt am besten aus … die Amerikaner haben eine Besorgnis erregende Alien-Situation. Ich denke an Sigourney Weaver und ich denke an die Katze.
Ich wollte eigentlich immer nur ein kleines Haus mit einem Garten voller Wildblumen und einem kleinen Gemüsebeet und einem Streuner. Das kann eine Katze sein oder ein Hund oder ein Mensch. Und ab und zu gibt es aus einer Laune heraus ein unangekündigtes Straßenfest und alle, die man so kennt und/oder liebt, bleiben abgesehen von ein paar Gallensteinen und gelegentlichen Muskelzerrungen so lange wie möglich gesund.
Aber die Außerirdischen sind jetzt da, das kann man googeln, und das Gemüsebeet ist nicht mehr so wichtig und natürlich frage ich mich nun wie jeder normale Mensch, in welcher Einheit ich denn landen werde und ob jeder Sklave eine eigene Schlafkapsel bekommt.
Ich bin müde. Schon wieder. Immer noch. Das eine geht in das andere über. Vielleicht sind die Außerirdischen gekommen, weil sie die Bundesjugendspiele abschaffen möchten. Vielleicht versklaven sie uns nicht, vielleicht schenken sie uns die Freiheit. Ehrenurkunden, Siegerurkunden, so viele Urkunden, so viele Zertifikate, so viele Gutachten. So viele Details, die man beachten kann als Ersatz dafür, dass man den Blick für das große Ganze verloren hat.
Ich hoffe, wir versauen es nicht. Ich hoffe, wir schaffen es über den ersten Eindruck hinaus.
Eine Antwort auf „Aliens“
Danke.