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Kopf

Ich komme gleich wieder

Ich bewege mich seit der Entdeckung anders durch Wohnungen. Ich bin langsamer. Ich war vorher schon langsam und wusste nicht warum. Jetzt bin ich einfach nur langsam. Und tollpatschig. Manchmal merke ich, wie die Unruhe in mir hochsteigt. Dann gehe ich aus dem Raum oder halte Abstand. Sage: „Ich komme gleich wieder.“ Und vergesse dann wiederzukommen.

Plötzlich weiß ich, dass ich fast nichts zu gewinnen habe. In einer Welt voller Menschen, die so viel zu verlieren haben, ist das eine schöne Erfahrung. Jeden Tag erinnere ich mich an Dinge, schreibe sie auf, manchmal nur ein Satz, manchmal ein bisschen mehr. Wenn ich daran denke, dass irgendwo da draußen eine kluge junge Frau sitzt, die anderen mehr vertraut als ihrem eigenen Instinkt und die dann so ziemlich all ihre Energie verliert, dann weiß ich erstmal nicht wohin mit meiner Wut. Sammle mich. Suche hastig Zettel und Stift und renne wie ein Schäferhund den Gedanken hinterher, die sich zu weit von den anderen entfernen.

Die Katze besucht mich zwei- oder dreimal die Woche. Sie drückt sich an meine Beine und läuft schnelle Achten und will auf den Arm und wenn man sie nach einer Weile heruntersetzt, schlägt sie mit der Pfote zu, aber ich bin schneller, bis auf das eine Mal, als ich noch nicht wusste, dass sie mit der Pfote zuschlägt, wenn sie auf dem Arm bleiben möchte.

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